Symptome

Symptome bei Lagerungsschwindel

Bei mir im Bett geht es rund!

Das können die wenigsten ab einem gewissen Alter behaupten, es trifft aber so ziemlich genau das Kardinalsymptom des Lagerungsschwindels und daraus ergibt sich der somit einzige Vorteil dieser Erkrankung: Sie können vor ihren Freunden/innen etwas angeben ;-).

Okay, Spaß bei Seite, widmen wir uns dem Thema. Ihnen wurde im wahrsten Sinne des Wortes der Kopfverdreht -leider nicht von ihrem attraktiven Mann oder ihrer atemberaubenden Frau, sondern von den kleinen „Steinchen“ bzw. dem Pfropf im Gleichgewichtsorgan.

Die meisten Betroffenen berichten von einem kurzzeitigen, aber heftigen Drehschwindel beim Umdrehen im oder Hinlegen ins Bett. Darauf folgt sehr oft eine längere Phase der Übelkeit, die manchmal sogar in heftigen Erbrechen endet.

Der Schwindel dauert meist ein paar Sekunden oder max. 1-2 Minuten, die einem persönlich aber sehr lange vorkommen können.

Neben der klassischen Symptomatik bei Lagerungsschwindel, existieren noch andere Symptome, die auf einen eventuellen Lagerungsschwindel schließen lassen. Manche Betroffene berichten von kurzzeitigem Schwindel beim Bücken oder Aufstehen. Andere klagen beim Gehen über Unsicherheiten mit und ohne Gangabweichung.

Diese eher unspezifischen Symptome, sollten den Experten aufhorchen lassen und die Untersuchung auf einen eventuellen Lagerungsschwindel sollte erfolgen.

Lagerungsschwindel kann massiv ängstlich und depressiv machen!

Gerade, wenn der Lagerungsschwindel zum ersten Mal auftaucht, kann der Betroffene dies nur sehr schlecht einordnen. Es ergibt sich eine komplett neue Situation, die er oder sie so noch niemals zuvor erlebt hat. Alles dreht sich und man erfährt einen Kontrollverlust über seinen Körper.

Kontrollverlust gehört zu den Urängsten der modernen Menschheit. Das Drehen ist dem Bewusstsein unbekannt. Wenn etwas unbekannt ist, wird es als gefährlich eingestuft und – das kommt noch dazu – der Betroffene kann nichts an seiner aktuellen Situation ändern. Der Griff zum Telefon und der Alarmierung des Notarztes ist mehr als verständlich.

Dieses Ereignis frisst sich nun aber in manchen Patienten fest und führt leider zu Vermeidungsverhalten. Tatsächlich gibt es Menschen, die nach dem Ereignis nur noch im Sitzen schlafen auch wenn der Lagerungsschwindel schon lange nicht mehr nachweisbar ist. Andere Patienten lehnen jede Behandlung des Schwindels ab! Lieber ertragen sie die Einschränkungen, die ihnen dieses Krankheitsbild bietet über Jahre oder Jahrzehnte.

Immerhin darf man kein Auto, Fahrrad oder sogar Motorrad bewegen, wenn man unter Lagerungsschwindel leidet.

Dieses starre Vermeidungsverhalten führt dann auch zu Verspannungen im Nacken und zu Blockanden der HWS. Das Krankheitsbild chronifiziert und ein phobischer Schwindel entsteht.

Diesen Patienten kann man zusätzlich mit einer Verhaltenstherapie, Psychotherapie und Entspannungsverfahren helfen.