Intratympanale Kortikoidtherapie bei chronischem Lagerungsschwindel

Intratympanale Kortikoidtherapie bei chronischem Lagerungsschwindel?

 

Seit Jahren wendet man die intratympanale Kortikoidtherapie bei Hörsturz als Resevetherapie an. Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Kombination aus intratympanaler Kortikoidtherapie (ITC) und einer systemischen Kortisontherapie sogar Vorteile gegenüber einer zunächst nur systemischen Kortikoidtherapie hat.

Beim benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel lösen sich „Ohrkristalle“ (Otokonien) und gelangen bei entsprechender Lagerung meist in den hinteren der drei Bogengänge. Dabei wird dieser erregt und es kommt zum typischen Drehschwindel – Anfall.

Die Behandlung besteht aus spezifischen Übungen, die dazu führen, dass die Otokonien wieder aus dem Bogengang herausfallen.

Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel scheint somit primär kein Behandlungsziel der intratympanalen Kortikoidtherapie zu sein. Wieso sollte das Kortison lokal bei Problemen mit den Ohrkristallen (Otokonien) helfen?

Eine Forschergruppe aus Spanien hat nun genau dieses Verfahren bei therapieresistentem Lagerungsschwindel getestet und ist zu einem beachtlichen Ergebnis gelangt.

Der gutartige Lagerungsschwindel ist eine, wie der Name schon sagt, gutartige und gleichzeitig die häufigste Erkrankung des Gleichgewichtsorgans. Normalerweise löst sich das Problem ohne weiteres Zutun des Betroffenen. Spezielle Befreiungsmanöver führen zu einer raschen Abheilung.

Die intratympanale Kortikoidtherapie (ITC) scheint bei einem therapieresistenten Lagerungsschwindel durchaus einen Versuch wert zu sein.

Literatur

Steenerson, Cronin & Marbach, Effectiveness of treatment techniques in 923 cases of benign paroxysmal positional vertigo., The Laryngoscope, 115(2), 226-231 (2005). doi.

Datum: Dezember 2016